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Der Felsengarten

Stimmen der Aran-Inseln

Erschienen am 08.05.2017
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783945961001
Sprache: Deutsch
Umfang: 202 S.
Format (T/L/B): 2 x 21.5 x 15 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

DER FELSENGARTEN porträtiert Peig Flaherty, eine Frau, die sich in einer kinderlosen Ehe gefangen sieht und unter der tragischen Vergangenheit ihres Ehemanns leidet. Peigs Suche nach der Wahrheit hinter seiner Familiengeschichte konfrontiert sie auch mit den alten Mythen der Inseln. Deren schwermütige Schönheit bietet die beeindruckende Kulisse für dieses sophokleische Drama.

Autorenportrait

Der irische Autor LEO DALY wurde in Mulllingar, Westmeath, geboren. Seinen Beruf als Pfleger in der Psychiatrie gab er frühzeitig auf, um als Schriftsteller, Rundfunksprecher und Fotojournalist zu arbeiten.Die Faszination, die er für das Leben auf den Aran-Inseln empfand, hatte entscheidenden Einfluss auf seine Arbeiten: Kurzgeschichten, Zeitungsbeiträge, kritische Beiträge zur Inselliteratur sowie den Reise-führer »Oileáin Árann« (1975) und den vorliegenden Roman »The Rock Garden«, der 1984 bei The Lilliput Press, Dublin, erschien. Leo Daly veröffentlichte als Autor außerdem »James Joyce and the Mullingar Connection« (1975), »Titles« (Essays, 1981) sowie »Island Lovers« (Kurzgeschichten, 1993) und war Herausgeber von »Life of Colmán of Lynn« (1993), einem Essay über das Leben eines irischen Heiligen aus dem 7. Jahrhundert. LEO DALY starb im Juli 2010 in Mullingar.

Leseprobe

Henderson nahm grüne Flecken und Steinmauern wahr; ihr Muster schien noch verschachtelter als auf der Nachbarinsel. Die Erbauer dieser Mauern hatten alle erdenklichen geometrischen Formen geschaffen. Wer aber gab diese Muster vor? Entstammten sie den Menschen oder dem Gelände selbst? Es wäre interessant, dachte Henderson, darüber persönliche Recherchen anzustellen. Der Captain schien Gedanken lesen zu können. Die Wissenschaftler, die ich hierherbringe, sagen mir, dass nirgendwo sonst auf der Welt so wenig durch so viel eingegrenzt wird. Sie sagen, die Steinmauern dieser Inseln könnten die halbe Welt umrunden. Es muss ein höllischer Ort gewesen sein, bevor das bisschen Gras angepflanzt und diese Mauern gebaut wurden. Sie überflogen den schmalen Sund und umkreisten die nördliche Insel. Umrisse großer Steinforts, einige rund, einige hufeisenförmig, waren klar sichtbar, und der Captain wies auf jedes einzelne hin. Niemand weiß, wann sie gebaut wurden oder warum. Eintausend oder zweitausend Jahre sind sie alt, manche sagen, eher fünftausend. Wenn Sie mich fragen, interessieren sich die Leute heute weniger dafür als noch vor hundert Jahren. Ein Armutszeugnis für die Archäologen, dachte Henderson. Schreckliche Monotonie lag in diesem Mosaik der sich wiederholenden Muster, und doch hatte es seinen Reiz. Wie konnte irgendjemand da unten leben? Warum hielten die Inselleute so hartnäckig an ihrem öden Felshügel fest? Warum wehrten sie sich gegen alle, die von außen kamen? Henderson musste an Mönche denken und wie sie in der Einsamkeit überlebten.

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